Ausbildung, Kosten und Ablauf der Meisterprüfung: Was du wissen solltest, wenn du Friseurmeister*in werden möchtest.
Ob es darum geht, einen Salon zu eröffnen oder sich anderweitig selbständig zu machen: Friseurmeister zu werden ist fast ein Muss in dieser Branche.
Was sind die Voraussetzungen dafür? Welche Vorbereitungskurse gibt es, um Friseurmeister zu werden? Was kostet die Friseur Meisterprüfung und wie läuft sie ab? Und wie kann man, auch ohne Friseurmeister zu werden, Karriere machen?
Wir haben in diesem Artikel ein paar Eckdaten zusammengefasst, um ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen. Du möchtest Friseurmeister*in werden? Hier geht´s lang!
Unsere helloUmsatz Tipps: Step-by-Step Friseurmeister werden
- AUSBILDUNG zum Friseurmeister: Dauer & Inhalt der Meisterkurse
- KOSTEN der Friseur Meisterprüfung: Prüfungsgebühr & Ausbildungskosten
- ABLAUF der Friseur Meisterprüfung: was von angehenden Friseurmeistern verlangt wird
- Friseurmeister werden in ÖSTERREICH: Infos zu Ausbildung & Kosten
- Karriere ohne Meisterprüfung: OHNE MEISTER selbständig machen
Friseurmeister werden: Voraussetzungen & Berufsbild
Warum ist es immer noch der Wunsch vieler in der Branche, Friseurmeister zu werden? In den meisten Fällen geht es darum, sich als Friseur*in selbständig zu machen. Für eine Gewerbeerlaubnis musst du in den meisten Fällen nämlich zuerst die Friseur Meisterprüfung bestanden haben (es gibt Ausnahmen, siehe dazu Punkt 6).
Formale Voraussetzungen für den Friseurmeister gibt es heute aber bis auf die Volljährigkeit keine mehr. Theoretisch kannst du auch ohne Lehrabschluss oder Gesellenbrief Friseurmeister werden – und noch dazu, ohne eine verpflichtende Anzahl von Jahren im Friseurhandwerk gearbeitet zu haben.
Praktisch ist der Weg mit einer bereits absolvierten Gesellenprüfung ratsamer (dann sind auch weniger Module bei der Meisterprüfung zu absolvieren), und ein paar Jahre Erfahrung auf dem Buckel haben auch noch keinem geschadet.
Denn Friseurmeister zu werden, bedeutet gleichzeitig, viel Verantwortung zu übernehmen. Eine Tatsache, die gerne von vielen unterschätzt wird, die mit dem Meister liebäugeln. Es gehört als Friseurmeister*in mehr dazu, als „nur“ das Handwerk gut zu beherrschen. Mitarbeiterführung, Salonmanagement, Kostenkalkulation – und ein Händchen fürs eigene Marketing – sind die Themen, die bei Friseursalons die Spreu vom Weizen trennen. Welche Tipps es dabei gibt, um im Salon als selbständige*r Friseur*in erfolgreich zu sein, kannst du hier nachlesen: Friseursalon erfolgreich führen.
Und dann geht´s auch schon ans Eingemachte: nämlich darum, einen eigenen Friseursalon zu eröffnen.
Wie gehst du nun vor, wenn es darum geht, Friseurmeister zu werden? Welche Ausbildungen gibt es, was kostet der Friseurmeister, und wie läuft die Meisterprüfung ab? Hier gibt´s die Tipps.
1. AUSBILDUNG zum Friseurmeister: Dauer & Inhalt der Meisterkurse
Friseurmeister in 3 Monaten? Diese Frage geistert durch das Netz, und, um die Frage auch gleich zu beantworten: Ja, es ist möglich, den Friseurmeister in nur 3 Monaten zu absolvieren. Zwar nicht berufsbegleitend, aber im Rahmen einer Vollzeit-Ausbildung in einer der Meisterschulen. Eine Übersicht zu den Meisterschulen der regionalen Handwerkskammern oder Friseur-Innungen findest du hier (zur Ausbildung in Österreich siehe Punkt 4).
Kannst du nur abends und am Wochenende, also Teilzeit, an den Vorbereitungskursen teilnehmen, dann kann die Ausbildung zum Friseurmeister auch ein Jahr oder länger dauern. Es ist eben noch kein (Friseur)-Meister vom Himmel gefallen.
Die Dauer hängt auch davon ab, welche Voraussetzungen du für die Friseur Meisterprüfung bereits mitbringst. Hast du bereits die Gesellenprüfung absolviert, dann hast du von den 4 Teilen der Meisterprüfung nur mehr Teil 3 (Fachmann) und 4 (Ausbilder-Eignungsprüfung) vor der Handwerkskammer abzulegen.
Vorbereitung auf die Friseur Meisterprüfung: die Ausbildung
Um Friseurmeister zu werden, musst du sowohl praktische als auch theoretische Kenntnisse vorweisen. Dazu gehört einerseits das Beherrschen des Friseur Handwerks (Haarschnitt, Färben, Frisur Gestaltung, Kosmetik, Haarpflege, div. Arbeitstechniken). Aber auch Kundenberatung, die Identifizierung von Kundentypen sowie das Wissen über Abläufe im Salon ist Lehrstoff in den Meisterschulen.
Ein Friseurmeister ist weiters für die Ausbildung von Azubis verantwortlich bzw. sollte als Saloninhaber ein Händchen für die Mitarbeiterführung haben.
Auch betriebswirtschaftliche Themen der Unternehmensführung wie Kostenkalkulation, Angebotserstellung und natürlich Marketing werden in den Vorbereitungskursen für die Friseur Meisterprüfung gelehrt.
Wie sehen aber nun die einzelnen Teile der Ausbildung zum Friseurmeister konkret aus?
Ausbildung zum Friseurmeister: die 4 Module
- Fachpraktischer Teil: Haarschnitte, Frisuren, Make-up, Kosmetik, Haarfärbung, Bartrasur, Haarersatz etc.
- Fachtheoretischer Teil: Kundenberatung, Kostenkalkulation, Mitarbeiterführung, Qualität, Produktwissen, Kundenpflege & Neukundengewinnung etc.
- Betriebswirtschaftlicher, kaufmännischer und rechtlicher Teil
- Berufs- und arbeitspädagogischer Teil
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2. KOSTEN der Friseur Meisterprüfung: Prüfungsgebühr & Ausbildungskosten
Die Kosten für die Friseur Meisterprüfung hängen davon ab, in welcher Meisterschule du die Ausbildung zum Friseur Meister absolvierst. Je nachdem können die Kosten für den kompletten Kurs zwischen € 3.000,- und € 7.000,- betragen, wobei sich diese für die Teilmodule 1+2 meist bereits in ähnlicher Höhe (€ 4.000,- bis € 5.000,-) bewegen.
Für die Meisterprüfung selbst fallen wiederum Kosten von einigen Hundert Euro an (abhängig von der jeweiligen Handwerkskammer). Und natürlich dürfen auch die Kosten für das Meisterprojekt selbst nicht vergessen werden, wenn es darum geht, Friseurmeister zu werden.
Tipp: Bei den recht hohen Kosten gibt es allerdings auch gute Nachrichten in Form von großzügigen Förderungen. Die genaue Förderungswürdigkeit kannst du bei den Meisterschulen und Innungen anfragen. Wenn du das Aufstiegs-BAföG in Anspruch nimmst, sind sogar 75% Förderung für den Meisterkurs drin!
3. ABLAUF der Friseur Meisterprüfung: was von angehenden Friseurmeistern verlangt wird
Die Meisterprüfung für Friseure dauert mehrere Tage (zwei Tage Praxis, ein Tag mündliche Fachprüfung, ein Tag schriftliche Fachprüfung).
Als angehender Friseurmeister musst du Nachweise über die Kenntnisse zu jenen Themen ablegen, die du in der Ausbildung gebüffelt hast. Die Friseur Meisterprüfung ist straffer angelegt als die Gesellenprüfung und erfordert von dir die schnelle Umsetzung des Gelernten (z.B. beim Nachschneiden einer vorgegebenen Frisur).
Einen kurzen Einblick in mögliche Prüfungsfragen der Friseur Meisterprüfung erhältst du in dieser Leseprobe (Beispiel der schriftlichen Gesellenprüfung).
Berechtigt ist auch die Frage nach der Durchfallquote bei der Friseur Meisterprüfung. Die hohen Ausfallraten zeugen davon, dass Konkurrenz in der Branche noch immer ein Thema ist. Bereite dich also gut auf die Prüfung vor, wenn du vorhast, in naher Zukunft Friseurmeister*in zu werden!
Noch ein Tipp: Inspirationen fürs Meisterstück kannst du dir hier holen.
4. Friseurmeister werden in ÖSTERREICH: Infos zu Ausbildung & Kosten
Die Voraussetzungen dafür, Friseurmeister zu werden, sind in Österreich anders. Natürlich ist auch hier Volljährigkeit ein Muss – im Unterschied zu Deutschland kannst du allerdings einen Friseursalon auch ohne einen Meistertitel eröffnen. Ein individueller Befähigungsnachweis (ohne Meisterprüfung) reicht aus, um ein Gewerbe anzumelden (siehe auch hier).
Wenn du dennoch Friseurmeister*in werden möchtest (die genaue Bezeichnung lautet hier „Meister für das Handwerk Friseur und Perückenmacher (Stylist)“), dann musst du in Österreich die Friseur Meisterprüfung am WIFI ablegen.
Ein Vorbereitungskurs für die Friseur Meisterprüfung ist in Österreich zu empfehlen, aber nicht Pflicht. Du kannst dich also direkt für die Meisterprüfung am WIFI anmelden. Die Vorbereitungskurse zur Friseur Meisterprüfung haben natürlich ähnliche Inhalte wie in Deutschland zum Thema. Was du genau in der Ausbildung lernst, kannst du hier nachlesen.
Die Ausbildung für die Meisterprüfung dauert mindestens 3-6 Monate, die einzelnen Module der Meisterprüfung werden meist innerhalb von 1-2 Jahren abgeschlossen. Für die Kurskosten musst du am WIFI in etwa mit € 2.000,- bis € 4.000,- für die Module 1-3 rechnen.
Die Friseur Meisterprüfung wird in der Österreich von der Wirtschaftskammer abgenommen und umfasst fünf Module:
- Modul 1: fachlich-praktischer Teil A und B (Teil A wird durch eine einschlägige Lehrabschlussprüfung ersetzt)
- Modul 2: fachlich-mündlicher Teil A und B (Teil A wird durch eine einschlägige Lehrabschlussprüfung ersetzt)
- Modul 3: fachlich-schriftlicher Teil (Modul 3 wird durch bestimmte in der Prüfungsordnung genannte Studienrichtungen, Fachhochschul-Studiengänge oder berufsbildende höheren Schulen ersetzt)
- Modul 4: Ausbilderprüfung
- Modul 5: Unternehmerprüfung
Genaueres zur Abfolge der Friseur Meisterprüfung kannst du hier nachlesen. Einen Einblick in die Prüfungsordnung für die Friseur Meisterprüfung in Österreich findest du hier.
Auch in Österreich werden Förderungen für die Friseur Meisterprüfung angeboten. Mehr Infos erhältst du bei jeweiligen Meisterprüfungsstelle der Wirtschaftskammer.
5. Karriere ohne Meisterprüfung: OHNE MEISTER selbständig machen
Nicht jeder muss gleich Friseurmeister werden, um als Friseur*in die Karriereleiter höher zu klettern. Auch durch Spezialisierung kannst du für dein persönliches Markenzeichen – und damit ein höheres Gehalt sorgen.
Fortbildungsangebote zum Thema Schnitt und Färben wie z.B. für Hochsteckfrisuren, Make-Up oder Haarverlängerung werden nicht nur von den Handwerkskammern oder Innungen angeboten. Auch bei den Produktherstellern lassen sich in Seminaren neue Trends abschauen.
Wie sieht die Sache allerdings aus, wenn du dich selbständig machen möchtest, ohne Friseurmeister*in zu werden?
Ohne Meister selbständig machen – geht das?
Wie bereits erwähnt: In Österreich ist das auch so möglich – es ist nicht zwingend notwendig, Friseurmeister zu werden.
Auch in Deutschland hast du mehrere Möglichkeiten, dich ohne den Friseurmeister selbständig zu machen. Wie das funktioniert und was du bei den einzelnen Varianten beachten musst, kannst du hier nachlesen: Friseursalon ohne Meister eröffnen
- Einen Friseursalon eröffnen kannst du auch mittels einer Ausübungsberechtigung nach §7 HwO (die sogenannte Alt-Gesellen Regelung).
- Alternativ bietest du ausschließlich Dienstleistungen an, für die du mittels Ausnahmebewilligung nach §8 HwO keinen Meisterbrief benötigst.
- Als dritte Möglichkeit kannst du in deinem Salon auch einen Friseurmeister als Betriebsleiter anstellen.
Möchtest du den schnellen Weg gehen und so flexibel wie möglich sein, kannst du dich auch als mobile*r Friseur*in selbständig machen. Du unterliegt dabei einigen Einschränkungen (Stichwort Haustürgeschäfte im Reisegewerbe). Womit du dabei rechnen musst und wie du das mobile Werbeverbot für Friseure im Reisegewerbe umgehen kannst, haben wir hier zusammengefasst: mobiler Friseur werden
Eine weitere Möglichkeit, als Friseur*in selbständig zu arbeiten, ohne gleich einen Friseursalon eröffnen zu müssen, ist über den Weg einer Stuhlmiete. Lies hier nach, mit welchen Stolpersteinen dabei zu rechnen ist (Stichwort Scheinselbständigkeit): Stuhlmiete im Friseursalon
Wenn du nun beschlossen hast, Friseurmeister zu werden, steht der Eröffnung eines Friseursalons nichts mehr im Weg. Du siehst, es gibt genügend Möglichkeiten, dich als Friseur*in selbständig zu machen – ob mit oder ohne Friseurmeister.
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Unser helloUmsatz Fazit:
Überleg dir im Vorfeld gut, ob es für dich Sinn macht, Friseurmeister zu werden. Wir hoffen, ein bisschen Licht ins Dunkel rund um den Friseurmeister gebracht zu haben!
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Wir weisen dich ausdrücklich darauf hin, dass dieser Beitrag keine (steuer-)rechtliche Beratung ersetzt.